Mitglieder - Geschichten

 

Diese Seite ist für Berichte unserer Mitglieder.

Wer erzählen möchte, wie er/sie zu unserem Fanclub gekommen ist, was ihn/sie mit dem Club verbindet, gemeinsame Erlebnisse, besondere Ereignisse etc. etc. darf sich gerne bei uns melden.

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Gründungs-, Ehren- und ältestes Mitglied: Hedwig Specht

Von Willi Specht

Unsere Mutter ist 1924 geboren, zur Zeit 92 Jahre alt. Durch mich ist sie auch zum BVB-Fan geworden. Als wir den Fanclub gegründet haben, war sie bereits 68 Jahre. Es war klar, dass sie daher nicht mehr regelmäßig aktiv am Vereinsleben teilnehmen würde. Daher einigten wir anderen acht Gründungsmitglieder uns darauf, dass sie direkt als Ehrenmitglied geführt wird. So war aber auch gewährleistet, dass die Zahl der Gründungsmitglieder 09 betrug.

Am Freitag, 14. Mai 1993, habe ich sie dann das erste Mal mit ins Westfalenstadion genommen. Wir sahen von der Nordtribüne aus leider ein 0-4 gegen den VfB Stuttgart. Daran hat sie sich lange enttäuscht erinnert, da ihr nicht einmal ein Dortmunder Torjubel vergönnt war, den ich so verheißungsvoll angekündigt hatte.

Besser war es dann am letzten Spieltag der Saison 1995/96. Der BVB war bereits im Fernduell mit dem FC Bayern München einen Spieltag zuvor Meister geworden: Die Dortmunder schafften zwar nur ein 2:2 beim TSV 1860 München, doch Herne-West besiegte dank eines späten Tores von Andreas Müller die Bayern mit 2:1, zog so in den UEFA-Cup-Wettbewerb ein und machte den Erzrivalen aus Dortmund damit simultan und vorzeitig zum Deutschen Meister.

Am darauf folgenden Wochende nahm ich meine Mutter - recht spontan - mit auf den Friedensplatz, wo wir mit tausenden anderen Schwarzgelben beim Public-Viewing sahen, wie zunächst "Ottmar den Toni rausholte" und anschließend die Meisterschale an Matthias Sammer übergeben wurde. Damals liefen auch einige Blauweiße in der Dortmunder Innenstadt rum. Die waren - wie ich auch meiner Mutter erklärte - schlicht geduldet, da ihr Team eine Woche zuvor - wie beschrieben - einen nicht unwesentlichen Anteil an dem erneuten Titelgewinn hatte.

Dennoch nagte danach an meiner Mutter und mir immer noch die Jahre zuvor erlittene 0-4-Heimpleite gegen den VfB. Es war klar, dass sie nicht mehr so oft derartige Massenveranstaltungen würde besuchen können.

Am Samstag, 23. Februar 2008, nahm ich meine Mutter im Alter von 83 Jahren aber noch einmal mit in unseren Fußballtempel. Wir hatten Karten für die Ecke Südwest. Mein Bruder Heinz war "zur Verstärkung" auch noch dabei. Trotz ihres hohen Alters und eines künstlichen Hüftgelenks schaffte unsere Mutter den langen Anstieg. Die gute Kondition hatte sie wohl dem Umstand zu verdanken, dass sie so lange, wie sie konnte, Fahrrad fuhr - auch noch längere Strecken. Und dieses Mal sollte sie einen Sieg sehen: Borussia gewann 1-0 gegen Hansa Rostock. Es war also nur ein Torjubel, den sie zu hören bekam. Doch wir wissen ja: Wer einen solchen in Dortmund vernimmt, der wird diesen nie vergessen - nicht nur, weil er in der Bundesliga seinesgleichen sucht. So sollte es also glücklicher Weise auch unserer Mutter ergehen.

Seit einigen Jahren kann sie nun nicht mehr alleine leben, ist auf ständige Pflege angewiesen. Glücklicher Weise erkennt sie mich immer noch, wenn ich sie besuche, obgleich sie darüber meistens vorher nicht informiert wird und ihre Erinnerungen durch eine altersgemäße Demenz getrübt sind. An die meisten ihrer freudigen Erlebnisse rund um den BVB erinnert sie sich jedoch noch allzu gut, wie das Foto erahnen lässt. Naja, manchmal muss man ihr auf die Sprünge helfen. Aber die Freude ist dann umso größer.

(11.09.17)


Der Weg von Münster nach Lüdinghausen - eine entdeckte Liebe

von Hemmi

Wir, das sind mein Sohn Lennard (14 Jahre) und ich (52 Jahre), kommen aus Münster und sind Mitglieder bei Borussia Forever Lüdinghausen. 

Ich werde oft gefragt: "Hemmi, warum tust Du Dir das an? Bei jedem Heimspiel im Tempel zuerst nach Lüdinghausen und dann mit dem Fanclub weiter nach Dortmund. In Münster gibt es auch Fanclubs. Bist Du bescheuert, dass du dir das antust?"

Dann sage ich mal ganz klar: Dann bin ich eben bescheuert! Was ich in Münster hätte, das weiß ich nicht, aber was ich bei Forever habe, das weiß ich! Uns ist es wichtig, dass wir uns wohlfühlen und gerne dabei sind. Das Spiel unserer Borussia ist das eine, aber die Fans an unserer Seite sind uns auch wichtig!

Mein Sohn hat ein Handicap, eine Entwicklungsverzögerung. Ich habe gleich gemerkt, dass er sich bei Forever wohlfühlt. Er merkt, dass er so akzeptiert wird wie er ist, und das tut ihm richtig gut. Wir wurden im Club aufgenommen wie in einer Familie. Da sind der "Clubpapa" Harald, Moni, Andy, Martina und Nora, Kassi, Olli, Roswitha und Manni, Dani, André und noch viele andere, die ich aufzählen könnte. Kann nur sagen, dass wir eine absolut geile Truppe haben, mehr geht nicht! Aus diesem Grund ist es mir auch wichtig, regelmäßig an den Stammtischen teilzunehmen, egal ob Anfahrt oder nicht.

Wir haben mit Forever schöne Augenblicke erleben dürfen, bei den Spielen im Tempel oder bei den Auswärtsspielen in Frankfurt und Berlin. Ich sage ja immer: Auswärtsspiele sind geil!

Was ich auch anmerken möchte und was ich sehr wichtig finde: unser Club bringt sich sozial ein! Nicht nur "hoch die Bierflaschen", nein, es wird auch an andere gedacht, denen es nicht so gut geht. Ich finde es klasse, dass unser Club sich für die Kinderkrebsstation in Datteln einbringt und auch andere Projekte unterstützt.

Wir freuen uns schon jetzt schon wieder auf die nächsten Spiele wenn wir unsere Forever-Familie wiedersehen.

Das war ein kleiner Einblick, warum wir so bescheuert (positiv bescheuert) sind.

Mit besten schwarz-gelben Grüßen,

Lennard und Hemmi

(04.04.17)